Schnittmodell der Antriebsachsen des Lkw W50LA
Unsere Vereinsfreunde Sascha Sagner, Eberhard Schöll, Kay Pressler und Mitstreiter Benjamin Kallenbach warteten im Februar 2019 mit einer besonderen Überraschung im Verein auf.
Sie hatten das kombinierte Schnittmodell der Antriebsachsen des W50 LA restauriert. Unser Vereinsfreund Michael Primus, zu IFA Zeiten Schulungsleiter im IFA-Kundendienst, hatte das Modell damals als Schulungsobjekt in der Betriebsschule anfertigen lassen.
Im Modell sind eine halbe Hinterachse und eine halbe angetriebene Vorderachse des W50 LA in der Mittenebene zusammengefügt. Damit konnte die Schulung für beide Achsen an einem Modell erfolgen. Der gesamte Achsantrieb, die Rad-Vorgelege und eine Bremstrommel sind partiell aufgeschnitten, so dass der Blick auf die Antriebsteile, die Differentialsperre und die Radbremse möglich ist.
Zwar wussten wir, was uns die Jungs am 18. Februar bringen, aber das Ergebnis hat uns dann doch umgehauen.
Da unsere Freunde aus Thüringen, bedingt durch die räumliche Entfernung, natürlich nicht an unserem wöchentlichen Vereinsleben teilhaben können, äußerten sie die Bitte, bzw. den Wunsch, ein entsprechendes Projekt zur Unterstützung des Vereins bei sich zu Hause zu realisieren. Dem kamen wir gern nach und da fiel uns sofort das kombinierte Schnittmodell der W50 Vorder-/Hinterachse ein, an dem der Zahn der Zeit zwischenzeitlich seine Spuren hinterlassen hatte – teilweise korrodiert, schwergängig, verschmutzt und unansehnlich.
Gesagt, getan - im Jahr 2018 holten die Freunde das Achsmodell per Fahrzeuganhänger bei uns ab und begannen mit der Arbeit. Kay stellte dafür seine Garage zur Verfügung. Spätestens jetzt wurde den Jungs klar, worauf sie sich eingelassen hatten, der Aufwand war vorher doch nicht ganz abzusehen - Vor ihnen standen zwei Schubkarren voll mit demontierten Teilen, teilweise in sehr schlechtem Zustand.
Aber ein echter Thüringer lässt sich nicht entmutigen. Alle Teile wurden in mühevoller Arbeit
- Gereinigt und ggf. gesandstrahlt
- Blankteile verzinkt und funktionsfähig gemacht
- Kugellager gängig gemacht, damit bewegliche Teile funktionsfähig sind
- Gussteile, Schnittflächen usw. mehrfarbig lackiert
- Alle Teile wieder montiert
Bis auf das Sandstrahlen und Verzinken wurde alles komplett in Handarbeit realisiert.
Beim Sandstrahlen und Verzinken erhielten die Freunde große Unterstützung von ihrem Mitstreiter „Benny der Verzinker“, Benjamin Kallenbach, der diese Arbeiten realisierte.
Eine tolle Arbeit von unseren Freunden aus Thüringen!
Die Eisenacher Freunde sind mit der Achse bei uns eingetroffen, und das gute Stück wird vorsichtig vom Anhänger geladen.
Die Gesamt-Ansicht des Modells mit Blick auf die freigeschnittenen Antriebsteile, den tragenden Achskörper und die Antriebswellen zu den Achs-Vorgelegen.
Unsere Freunde aus Eisenach präsentieren das fertige Objekt und freuen sich mit uns über das tolle Ergebnis.
Und so sieht das Ganze im Detail aus:
Blick auf den Gelenkwellenflansch, das Halslager und das Tellerrad.
Blick auf das Halslager, das Antriebsritzel und das Tellerrad. Links im Bild ist die Differentialsperre zu erkennen.
Am Tellerrad ist die Differentialsperre montiert, die bei der Allrad-Ausführung an beiden Achsen serienmäßig eingebaut war. Bei den 4x2-Modellen war sie auf Wunsch bestellbar. Die Diff.-Sperre wurde per Druckluft direkt mit einem Ventil am Armaturenbrett geschaltet.
Im Modell ist die Sperre gelöst.
Hier sind die Zahnräder und die Lagerungen des Vorgelege-Antriebs der Hinterachse zu sehen.
Der Schnitt in der Bremstrommel gibt den Blick auf die Radbremse frei.
Auf diesem Bild sieht man das gesamte Vorderachs-Teil mit Vorgelege, Achsschenkel und Antriebsgelenk.
Am unteren Bildrand sind die Diff-Sperre und der Pneumatik-Zylinder der Diff-Sperren-Betätigung zu erkennen.
Hier noch mal die stolzen Restauratoren mit dem Achsmodell. Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Vereinsfreunden aus Eisenach.